Bericht eines Kameraden

Gestern besuchte ich mit einem Teil meiner Kameraden der Löschgruppe 3 aus Inden/Altdorf die Atemschutz-Übungsstrecke im Feuerschutz-technischen Zentrum in Kreuzau-Stockheim. Dieser Besuch ist einer von drei Teilen zum oft scherzhaft genannten „AGT-TÜV“ (also der TÜV für Atemschutzgeräteträger). Neben einer regelmäßigen ärztlichen Untersuchung steht einmal jährlich eine Übung unter Einsatzbedingungen und die besagte Atemschutz-Übungsstrecke auf dem Programm für Atemschutzgeräteträger.

Ziel der Übung ist es, die Leistungsfähigkeit der Kameraden mit einem festgelegten Programm festzustellen. In Stockheim angekommen, bereiteten wir nach kurzem Plausch mit den Kollegen unser Material für die Übung vor: Feuerwehr-Schutzanzug anziehen, in die Stiefel und das Atemschutzgerät überprüfen. Alle ziehen die Masken an und überprüfen die Dichtheit. Noch kurz Zeit nehmen für ein Selfie mit den Kollegen. Danach habe ich den Kollegen, die vor mir dran waren noch bei den letzten Handgriffen geholfen und nette Worte mit auf den Weg gegeben. Jetzt noch schnell die Geräte umschnallen und dann ab auf die Strecke.

Als erstes Stand für mich das Laufband auf dem Programm – 1 min bei 6km/h und 10% Steigung. Was ich normalerweise im Fitnessstudio stundenlang machen könnte, verlangt einem unter Atemschutz doch etwas mehr ab. Durch die Lautsprecher ertönt die Stimme vom Kameraden „Wechsel“ und mein Kollege und ich wechseln. Nun ist er auf dem Laufband und ich auf dem Fahrrad: 1 Minute, 100 Watt. Auf das Kommando der Lautsprecherstimme wechseln wir beide zum Crosstrainer, wo wir beide gleichzeitig 1 min ran müssen.

Auf das Wechselkommando steigen wir ab und klettern auf die sogenannten Endlosleitern. Hier fahren die Sprossen im Kreis, man kommt sich vor wie im Hamsterrad, wenn man die „virtuellen“ 15m Leiter hochklettert, bis das Gerät automatisch stoppt. Im Kopf zähle ich die Sprossen mit, bei ungefähr 50 Sprossen ist Schluss – endlich! Aus dem Augenwinkel sehe ich die beiden Kollegen, die vor mir dran waren noch in der Strecke verschwinden.

Die nächste Aufgabe ist das Durchqueren eines Industrietanks – dazu klettern wir auf ein Podest mit zwei Mannlöchern, unter dem ein leerer Tank steht. Durch das eine Mannloch steige ich ein, muss unten unter einem Schwallblech abtauchen und auf der anderen Seite raus. Wie immer ist das Mannloch sehr eng. Da sich die Flasche auf dem Rücken verkantet, muss der Kollege helfen und das Atemschutzgerät eng an den Körper drücken. Rausklettern geht nur mit nach oben ausgestreckten Armen und den Kopf zur Seite drehen. Im Kopf denke ich beim Rausklettern: „Nur nicht nervös werden, wenn es nicht auf Anhieb klappt, das braucht zu viel Luft“. Alles klappt, nun helfe ich dem Kollegen. Wieder runter vom Podest und dann einmal durchatmen, so wie es halt mit Maske auf dem Gesicht möglich ist. Dann ab auf die Strecke.

Hier ist es Dunkel, nebelig, wir haben keine Taschenlampe und so bleibt uns nur, zu tasten. Wir kriechen in den ersten Käfig. Ich gehe vor. Mein Kollege hat erst letztes Jahr seinen Atemschutzgeräteträger-Lehrgang gemacht. Wir müssen erst die Tür schließen, bis wir uns den weiteren Weg bahnen. Raufklettern in die erste Etage, dort weiter. Nach gefühlt unzähligen Auf- und Abstiegen kommen wir an der Röhre an: ein waagerecht montiertes Rohr, wo wir gerade so durchpassen. So lang, dass man nur mit der Hilfe seines Kameraden durchkommt: Der erste steigt ein, der Kamerad muss von hinten Schieben, bis man sich selbst herausziehen kann. Dann ist der zweite dran, der sich mit Schwung einschieben muss, damit er die Hände des Kollegen an der anderen Seite zu fassen bekommt und herausgezogen werden kann.

Es beweist sich einmal mehr: Feuerwehr ist Teamarbeit. Die letzten Gänge, durch die wir kriechen führen uns aus der Strecke raus. Während der Kollege über 50, der im Team vor uns war nicht nochmal die Leiter steigen muss, begeben wir uns auf die Abschlussrunde der Endlosleiter. Kurz vor Ende der ca. 50 Sprossen höre ich hinter mir einen meiner Kameraden, der uns anfeuert. Das war’s. Gut geschwitzt heißt es nun: Atemschutz ablegen, kurz durchatmen, zur Blutdruckmessung und danach wieder das Gerät fertigmachen.

Zwischendrin spornen wir die noch verbliebenen Kollegen an, die nun auf der Endlosleiter sind. Zum Schluss wird noch unter den Kameraden gewitzelt, dann geht es nach Hause. Stolz haben alle wieder ihren AGT-TÜV und nahezu die gleiche Gruppe trifft sich in knapp einem Monat wieder, um den zweiten Teil zu erledigen: Die Brandsimulationsanlage, die für die Einsatzübung bereitsteht.

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